Fachgebiet Trennende und Fügende Fertigungsverfahren
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Flignum

Endlosfaden aus Massivholz

Projektbeschreibung

Das Forschungsvorhaben Flignum zielt auf die Entwicklung eines Endlosfaden aus Massivholz ab, welcher automatisiert hergestellt werden kann und zu flächigen Textilien weiterverarbeitet werden soll. Als Ausgangsmaterial werden Flechtweidenschienen verwendet, welche aufgrund Ihrer guten Biegsamkeit im traditionellen Kunsthandwerk beispielsweise zu Flechtwerken weiterverarbeitet werden. Die Flechtweidenschienen werden dabei durch tangentiales Spalten von einjährigen Weidenruten gewonnen und weisen eine Länge von rund 150 cm auf. Mithilfe einer spanende Bearbeitung der Seiten- und Oberflächen, sollen die Weidenschienen einen in Eigenschaften und Optik weitgehend homogenen Werkstoff ergeben. Durch eine nicht lösbare, stirnseitige Verbindung der einzelnen Fadensegmente soll anschließend ein endloser, wickelbarer Holzfaden entstehen. Dabei soll neben einer hohen spezifischen Festigkeit und Flexibilität, insbesondere eine hohe visuelle Güte realisiert werden. Hierzu ist es notwendig, bekannte spanende und fügende holztechnische Verfahren auf einen kleinen Maßstab zu skalieren. Dabei sollen inhärente Holzeigenschaften, wie beispielsweise Anisotropie, erhalten bleiben, um diese in den herzustellenden textilen Gebilden gezielt einsetzen zu können. Im Vordergrund stehende Vorteile von Flächentextilien aus Holz sind eine positive spezifische Festigkeit, bei gleichzeitig guter Drapierbarkeit und charakteristischer Oberflächen-Ästhetik. Durch Nutzung textiltechnischer Fertigungsverfahren erlaubt das Projekt darüber hinaus erstmalig die integrative, differenzierte Funktionalisierung von Holzflächen, durch eine direkte Kombination des Holzfadens mit Funktionsfasern im Herstellprozess.


Projektziele

  • Entwicklung eines Endlosfadens aus Massivholz
  • Adaption bekannter Bearbeitungs-/ Fügeverfahren auf Kleinstmaßstäbe
  • Umfassende Charakterisierung des Ausgangsmaterials und des Holzfadens
  • Entwicklung eines Simulationsmodells für den Holzfaden
  • Herstellung von textilen Gebilden aus dem Holzfaden
    xcv

    Laufzeit
    01.03.2019 - 28.02.2022

    Förderkennzeichen
    22026318

    Fördermittelgeber
    Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

    Projektträger
    Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

    Projektbetreuer
    Jannis Maximilian Heise, M.Sc.

    Kooperierende Forschungsstellen
    Universität Kassel, FB06 Architektur –  Stadtplanung – Landschaftsplanung:
    Fachgebiet Bau Kunst Erfinden
    Fachgebiet Experimentelles und Digitales Entwerfen und Konstruieren